Auf Bergtour in den östlichen Hohen Tauern - Österreich 2018 - Reisebericht von movieguide bei triplib.

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movieguide
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Diese Tourenwoche fordert sowohl den anspruchsvollen Bergwanderer mit Gipfelambitionen, wie auch den Alpinisten. Die Hochtour auf die Hochalmspitze stellt dabei sicherlich die größte Herausforderung dar, kann aber auch ausgelassen werden.

Malta


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Aufstieg zur Gießener Hütte

Startpunkt ist das Maltatal. Anreise erfolgt über einen langen Forstweg am besten mit den PKW. Von großen Wanderparkplatz am Gößkarspeicher erfolgt der Hüttenzustieg zur Gießener Hütte in ca. 1-1,5h. Der Zustieg ist eine einfache Wanderung ohne schwierige Anforderungen, auch für Familien geeignet.

Die Gießener Hütte ist eine kleinere Familien-geführte Hütte und ziemlich gemütlich, auch an Wochenenden ist die Hütte selten überfüllt. Die Hütte ist der ideale Stützpunkt zur Besteigung der Hochalmsitze oder zum Übergang nach Mallnitz.



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Auf den Winterleitenkopf (2518m)

Der Hausberg der Gießener Hütte kann ohne größere Probleme auch von Bergwanderern erklommen werden. Vom Gipfel hat man bei gutem Wetter eine hervorragende Sicht auf die Hochalmspitze und die umliegenden Berge.



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Über den Detmolder Grat auf die Hochalmspitze (3360m)

Der Detmolder Grat ist eine kombinierte Kletter- und Gletschertour mit moderaten Schwierigkeiten. Auf dieser Tour wird die Hochalmspitze von West nach Ost überschritten. Über den Schwarzenburger Weg gelangt man zum Einstieg an der Winkelscharte. Hier beginnt die Kletterei auf dem Grat im II.Schwierigkeitsgrad. Mittlerweile sind weite Teile versichert so, dass man mit einem Klettersteigset bereits die schwierigsten Passagen selbst absichern kann.



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Unterhalb der Winkelspitze wechselt man zeitweise auf das kleine Trippkees, so das Steigeisen unbedingt mit ins Gepäck gehören. Danach gehts wiede rin luftiger Kletterei auf den Gipfel. Die Aussicht reicht bei guten Wetter bis zum Großglockner. Vom Gipfelhreuz der "Tauernkönigin" geht es erst flach abwärts über Blockgestein bis zu an den Steinernen Mandln über einen kleinen Klettersteig wieder zum Gletscherand hinab geht. Über den Rudolstätter Weg gelangt man wieder zur Gießener Hütte zurück. Eine anspruchsvolle Rundtour die ca. 6-7h in Anspruch nimmt.


Übernachten

Gießener Hütte (2215m)

Die Gießener Hütte ist eine gemütliche DAV-Hütte:
Geöffnet: Mitte Juni bis Ende September
Schlafplätze: 35 (Matratzenlager)
6 (Zweibett Zimmer)
16 (Mehrbett Zimmer)

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Mallnitz


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Übergang zum Arthur von Schmid Haus

Nach einer weiteren erholsamen Nacht auf der Gießener Hütte steht heute der Übergang zum Arthur von Schmid Haus ein, Teilstück des Tauernhöhenweges.

Bei gutem Wetter ist der Weg wenig problemtisch und nur nur vor der Mallnitzer Scharte etwas steiler. Allerdings liegen hier wie in meinem Fall häufig im Sommer noch Altschneefelder, die das Vorankommen erschweren. Obendrein macht Näße den Weg teils deutlich anspruchsvoller, vor allem auf dem rutschigen Blockgletscher. Vorsicht ist also geboten. Der Weg ist nicht umsonst schwarz markiert. Es sind Gewitter angekündigt und auch Niederschlag, dies macht jede Alpenwanderung schnell zu einem riskanten Unterfangen. Zum Glück nieselt es meist nur, starker Niederschlag kommt immer nur kurzzeitig. Trotzdem bin ich froh, auch Regenbekleidung mit an Bord zu haben.



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Hat man die Mallnitzer Scharte erreicht, sieht man bereits den Dösner See - ein schöner Gletschersee, an dem direkt das Arthur von Schmid Haus gebaut wurde. Trotzdem zieht sich der Weg und auf dem Blockgletscherweg kommt man nur langsam vorwärts. Ist man aber erstmal von den großen Felsblöcken runter, ist der Weg deutlich leichter zu gehen. Trotz Gewitterwarnung schaffen wir es an diesem Tag trocken zur Hütte, gutes Schuhwerk und regenfeste Bekleidung leistet hier bei instabilen Wetterverhältnissen wichtige Dienste.

Gehzeit für den Übergang zwischen beiden Hütten ca. 5h



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(Fast) auf den Säulleck

Nach einer gemütlichen Nacht in der fast leeren Hütte nehme ich trotz unverändert schlechtem Wetter (null Sicht und dichter Nebel) den Aufstieg zum "Damendreitausender" Säuleck in Angriff. Mit 3038m ist der formschöne Berg eigentlich ein guter Wanderberg ohne größere technische Hürden, allerdings sollte man solche Aussagen immer auf stabiles Wetter beziehen.



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Der Weg ist von der Hütte aus gut markiert und geht oft über Schotter und Geröll. Trittsicherheit ist also gefragt. Dafür ist es bis auf den Gipfelgrat nie wirklich ausgesetzt. Im Juli und nach einem schneereichen Winter (so wie bei mir) liegen aber noch viele große Altschneefelder die man queren muss. In der Nebelsuppe fällt die Orientierung deutlich schwerer und kurz vor dem Gipfel konnte ich kaum einen Meter weit sehen. Kurz vor dem Gipfelaufbau zweigt der Weg zum Detmolder Grat ab, den man bereits als lange Variante vom Säuleck aus begehen kann. Kurz unterhalb des Gipfels versteige ich mich auf dem blockigen Fels, kann keinen Meter weit sehen und verliere den markierten Pfad aus den Augen. Eigentlich kann der Gipfel nicht weit sein, aber es ist nichts zu sehen. Auf dem rutschigen Fels ist mir die Nummer dann doch zu heikel, zumal ich allein unterwegs bin und keine Menschenseele weit und breit. Hier den Fuß zu verstauchen wäre keine gute Idee. Daher breche ich kurz unterhalb des Gipfels ab und kehre um. Wiegesagt, bei guten Wetter eine sicher schöne moderate Bergtour, aber schlechtes Wetter macht daraus schnell ein waghalsiges Unterfangen.
Vom Arthur von Schmid Haus sollte man ca. 4-5h für Hin und Rückweg einplanen.



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Zurück ins Tal geht es über den direkten Aufstiegsweg von der Hütte. Der Weg ist einfach, über Almwiesen und auf der letzten Etappe durch den Wald. In der Sommersaison verkehrt darüberinaus ein Wanderbus in den Ortskern, der die letzte Etappe über Asphalt erspart. Den Fahrplan kann man online recherchieren.


Übernachten

Arthur von Schmid Haus (2281m)

Hütte des ÖAV mit 60 Betten, größtenteils in Mehrbettzimmern.

Geöffnet: Mitte Juni bis Mitte September

Schlafplätze:
Zimmerlager/Betten (25 Betten)
Matratzenlager (66 Betten)

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Mallnitz


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Von Mallnitz zum Hannoverhaus

Nach dem langen Vortrag lege ich eine Übernachtung direkt in Mallnitz ein. Der beschauliche Ort konnte sich eine gewisse Ursprünglichkeit bewahren und bietet einfache und gehobenere Unterkünfte.

Vom Ortskern aus erreicht man mit dem Linienbus die Ankogel Seilbahn, die mehrere Optionen eröffnet das Hannoverhaus, als Ausgangspunkt für die Gipfeltour eröffnet:
1. Mit der Seilbahn direkt zum Hannoverhaus
2. Mit der Seilbahn zur Mittelstation und von dort Aufstieg zum Hannoverhaus
3. lange Wanderung durch das Seebachtal



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Die Wanderung durch das Seebachtal soll es werden, auch wenn das Wetter heute noch wechselhaft ist. Die Tour wird mit ca. 5,5h veranschlagt, wobei man über 1000hm zu bewältigen hat. Bis zur Schwussnerhütte ist der Weg eine einfache Talwanderung, danach geht es steil aufwärts. Leider ist der Weg manchmal nicht ganz eindeutig, so das man sich schnell versteigen kann. So landete ich bei einer Jägerhütte weit abseits des Wanderweges, weil ich eine Makrierung übersehen habe. Daher am besten früh genug starten und auch Proviant mitnehmen, der Weg wird auch recht wenig begangen.



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Das Hannoverhaus ist eine moderne Hütte direkt unterhalb der Seilbahnstation und schön auf 2565m schön gelegen. Auch wenn die Hütte für Seilbahntouristen auch ohne Aufwand erreicht werden kann, hält sich der Trubel abends hier in Grenzen (zumindest im Sommer). Die Hütte ist innen modern eingerichtet, im Gastraum etwas steril, dafür sind die Zimmer gemütlich und die Sanitären Einrichtungen auf der Höhe der Zeit. Allein der Ausblick von hier ist allein schon eine Übernachtung wert.



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Bergtour auf den Ankogel (3263m)

Nach 2 Tagen Schlechtwetter hatte sich eine Schönwetterfront angekündigt und so kam es zum Glück auch. Durch die Möglichkeit mit der Seilbahn den Zustieg zum Ankogel deutlich zu verkürzen, wird dieser Berg einwenig unterschätzt und leider oft auch mit unzureichender Ausrüstung bestiegen. Die Erstbesteigung des Ankogels im Jahr 1762 gilt als Wiege des Alpinismus, heute handelt es sich eher um eine anspruchsvolle Bergtour mit durchweg markierten Steig, aber ohne Gletscherkontakt.



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Der Weg beginnt direkt hinter der Hütte entlang des Goslaer Wegs und zweigt dann scharf ab. Im Frühsommer hat man hier überall noch größere Altschneefelder, die man meist aber flach queren kann. Stöcke und ggf. Steigeisen können aber je nach Wetterlage notwendig werden. Der Anstieg zum Kleinen Ankogel als Vorgipfel über Geröll ist steil, aber nie wirklich exponiert. Der Übergang zum (Großen Ankogel) verläuft entlang eines gut begehbaren Grats. Der finale Gipfelanstieg ist ebenfalls weitestgehend unschwierig, nur eine kleinere Kletterpassage im I/II Schwierigkeitsgrad muss ohne Versicherungen gemeistert werden. Von Oben hat man einen wunderbaren Blick über das Seebachtal zur Hochalmspitze.
Dauer für Auf- und Abstieg ca. 5-6h.



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Abstieg nach Mallnitz

Nach der Bergtour und einer kleinen Stärkung im Hannoverhaus ging es noch am gleichen Tag zurück ins Tal nach Mallnitz, zusätzlich also nochmal 1600 hm. Die einfachste Variante, die auch für den Aufstieg der schnellste Weg ist, führt unter der Seilbahn durch. Ich entschied mich aber für eine Verlängerung entlang des Tauernhöhenweges. Dieser führt erst auf gleicher Höhe weiter in Richtung Mindener Hütte. Nach ca. 2 Stunden bietet sich nach einigen schönen Fernblicken dann die Möglichkeit über einen der alten Römerpfade in einer schönen Schleife ebenfalls zur Mittelstation abzusteigen.



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Hier hat man dann wieder die Wahl die Seibahn zu benutzen oder komplett bis ins Tal zu steigen. Leider ist der Fußweg nur selten wirklich ein Wanderweg, sondern verläuft oft auch auf der Ski-Piste. Egal. Nach dieser Tour waren meine Füße dann froh endlich mal eine Pause einlegen zu können. Trotzdem ein sehr schönen Tourentag, der endlich auch mit perfektem Bergwetter aufwarten konnte.


Übernachten

Hannoverhaus (2565m)

DAV-Hütte mit 60 Betten, größtenteils in Mehrbettzimmern.

Geöffnet: Anfang Juli bis Ende September, sowie im Winter während der Ski-Saison
Schlafplätze:
4 (Zweibett Zimmer)
56 (Mehrbett Zimmer)

Meine Bewertung

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