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Wandern in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz
09.02.2018-09.03.2018

Länder: Tschechische Republik , Deutschland
85 Fotos | 0 Reisetipps | 3462 Views
Bewertung:
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Als Ergänzung zu meinem Reisebericht "Unterwegs in und um Elbflorenz - Kultur- und Naturschätze in Sachsen" werde ich in diesem Bericht detailiert auf ein paar sehr schöne Tagestouren für ambitionierte und weniger ambitionierter Wanderer eingehen die sich auf deutscher und tschechicher Seite befinden. Das Elbstandsteingebirge ist für mich das schönste mitteldeutsche Wandergebiet - Grund genug es an dieser Stelle nochmal etwas ausführlicher in den Fokus zu rücken.
Die drei Touren bin ich den letzten beiden Jahren gegangen bin und habe Sie nach Schwierigkeitsgrad unterteilt:
Tour 1 (leicht) - Zum Prebischtor von der Rainwiese (Optional mit Klammtour)
Tour 2 (mittelschwer) - Von Bad Schandau über die Schrammsteine zum Großen Winterberg und Schmilka
Tour 3 (anspruchsvoll) - Auf luftigen Stiegen über die Affensteine von Bad Schandau
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Tour 1 - Zum Prebischtor von der Rainwiese
Diese Tour ist der Wanderklassiker schlechthin in der Böhmischen Schweiz und entsprechend gut besucht an Wochenenden. Ausgangspunkt ist das Grenzstädtchen Hrensko. Direkt hinter dem ehemaligen Grenzposten der biegt man linkts in die Schlucht, an der sich zu beiden Seiten alte Fachwerkhäuser befinden. Hier gibt es diverse kostenpflichtige Parkplätze. Für die kürzere Variante dieser Wanderung fährt man weiter bis zum Parkplatz Rainwiese. Für die längere Variante inkl. Klammtour parkt man direkt im Ort.
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Parkt man an der Rainwiese überquert man die Straße und befindet sich auf einem breiten Forstweg der sich in leichten Seprentinen entlang des Gabrielensteig der Sandsteinmassive bis zum Prebischtor schlängelt. Der Weg ist einfach und ohne technische Schwierigkeiten. Auch Kinder sollten keine Probleme bekommen, wobei es im oberen Bereich en paar Stellen gibt wo man kleinere Kids besser an die Hand nimmt.
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Nach ca. 1,5h ist das größte Felsentor Mitteleuropas erreicht. Hier muss man ein paar Euro Eintritt bezahlen um zu den verschiedenen Aussichtspunkten und dem Restaurant zu kommen. Für besondere Fotomotive und spektakuläre Aussicht lohnt sich unbedingt die verschiedenen Aussichtspunkte zu erklimmen. Das Ausflugslokal im historischen Gemäuer wartet mit solider Böhmischer Küche auf. Auch wenn es hier oft recht hektisch zugeht, sind die Speisen lecker. Nebenan gibt es auch noch einen kleinen Imbiss und eine Terasse mit schöner Weitsicht.
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Für den Abstieg geht man entweder auf gleichen Weg zurück oder nimmt die kürzere und direktere Variante entlang des roten Weges in Angriff. Hier gelangt man in weniger als einer Stunde wieder auff die Straße und kann entweder entlang der Straße nach Hrensko laufen oder mit einem der mehrmals täglichen Busse zurück zur Rainwiese fahren.
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Variante: Entlang von Edmundsklamm zur Rainwiese
Dies ist die etwas längere Variante der Rundtour, die sich aber auch ohne Kombination mit der Wanderung zum Prebischtor unternehmen lässt. Direkt in Hrensko folgt man dem Flußlauf und passiert das Zugangstor in Richtung Edmundsklamm. Der Weg ist eben und breit und auch für Kinder gut zu meistern. Man läuft ca. eine knappe Dreiviertelstunde entlang des Flußes, bis man die Klammstation erreicht. Hier muss man eine Überfahrkarte lösen (4€ / Erwachsener) und auf eines der Klammboote umsteigen.
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Die Kähne sind leicht und wackelig, aber auf dem Fluß geht es trotzdem ruhig zu. Die Kahnfahrer geben ein paar Erklärungen zu den Felsformationen und eine kleine Dusche gibt es auch. Die Fahrt dauert knapp 20 Minuten und ist schon für sich ein Erlebnis. Auf der anderen Seite erreicht man nach einiger Zeit eine Abzweigung die direkt zur Rainwiese führt. Hier schließt sich der Kreis.
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Tour 2 - Von Bad Schandau über die Schrammsteine zum Großen Winterberg
Ausgangspunkt der zweiten Tour ist Bad Schandau. Diese Tour ist insgesamt schon etwas anspruchsvoller, da neben ausgesetzteren Wegen auch einige Leitern erklommen werden müssen. Die Dauer der Tour beträgt 5-6h.
Direkt vom Ortskern startet der Weg am versteckten Martin Luther Denkmal entlang des Lutherweges nach Ostrau. Hier passiert man die Siedlung entlang der Falkensteinklinik und folt der Straße bis zum Oberen Liebenweg. Hier dreht man eine kleine Runde durch den Walt und steuert dann direkt auf den mächtigen Falkenstein zu. Dieser Sandstein-Fels gehört zu den beliebtesten Kletterfelsen im Elbsandstein.
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Man folgt nun ein Stück dem Elbleitweg und schwenkt dann am Großen Schrammtor auf den linken Bohlenweg ein. Über eine leichte Stiege (Leiter) des Wildschützensteig gelangt man von hier zur Schrammsteinaussicht. Der ideale Punkt für ein Picknick und um den Blick schweifen zu lassen. Mit etwas Glück kann man hier auch Kletterer bei ihrem Sport beobachten. An Wochenenden geht es hier allerdings ziemlich hektisch zu, Bergeinsamkeit sucht man dann jedenfalls vergebens.
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Über den ausgesetzten Gratweg, geht es auf und ab über die felsigen Schrammsteine. Man kann diese leichte Kletterpartie auch umgehen, allerdings entgeht einem dabei schon Einiges. Der Weg bleibt anspruchsvoll entlang des Schrammsteinweges und später des Zurücksteigs. Dafür kann man hier erstklassige Ausblicke genießen und immer wieder bieten sich auch schöne Plätze zum Verweilen und Genießen.
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Der letzte Abschnitt auf dem sogenannten Reitsteig ist hingegen wieder ein einfacher Weg durch den Wald hinauf zum Großen Winterberg. Hier befindet sich auch ein Ausflugslokal, das aber geschlossen ist. Eine Klause serviert in der Saison aber Getränke. Von hier erfolgt der Abstieg nach Schmilka. Dort kann man in einigen kleinen Lokalen auf diese grandiose Tour anstoßen. Alternativ kann man sich auch an die Elbe setzen und die Aussicht genießen. Zurück nach Bad Schandau geht es am Einfachsten mit dem Bus.
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Tour 3 - Auf Stiegen über die Affensteine von Bad Schandau
Die dritte Tour im Bunde ist die ohne Frage die Anspruchsvollste, da hier leichte Klettereinlagen zu meistern sind. Mit der Häntzschelstiege ist außerdem der einzige richtige Klettersteig des Elbsandsteingebirges integriert. Wer es also etwas Sportlicher mag, dürfte hier gut auf seine Kosten kommen.
Lichtenhainer Wasserfall - Beuthenfall - Untere Affensteinpromenade - Häntzschelstiege - Obere Affensteinpromenade - Carolafelsen - Kleines Prebischtor - Heilige Stiege - Heringsgrund - Starke Stiege - Schrammsteinweg - Untere Affensteinpromenade
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Los gehts in Bad Schandau, genauer gesagt am Lichtenhainer Wasserfall. Reist man mit dem PKW an, kann vor Ort sein Auto abstellen. Alternativ reist man von Bad Schandau mit der historischen Straßenbahn an.
Der erste Abschnitt der Wanderung führt entlang der Straße zum Beuthenfall und von dort über einen breiten Waldweg zur Unteren Affensteinpromenade, die man rechts umgeht. Nach kurzer Zeit erreicht man den Einstieg zur Häntzschelstiege, welche durch ein Hinweisschild markiert ist. Dieser Klettersteig ist an sich nicht schwer, setzt aber schon einwenig Klettersteigerfahrung voraus. Ein Klettersteigset ist mit etwas Erfahrung nicht zwingend erforderlich, für unerfahrene Kletterer aber sicherlich nicht verkehrt. Die Klettereinlagen sind allesamt recht kurz, aber spannend gestaltet. Am Ende der Kraxelei erreicht man die die Obere Afffensteinpromenade mit einem Wahnsinnspanorama in alle Richtungen.
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Über die Obere Affensteinpromenade wandert man weiter bis man zur Abzweigung Carolafelsen gelangt. Auch ein schöner Aussichtspunkt, der sich auch als Picknickplatz anbietet. Nicht allzu weit weg ist auch das Kleine Prebischtor, eine Minitaturausgabe des großen Felsentores, welches sich mystisch an einen Baum schmiegt. Über die Heilige Stiege, eine lange Stahlleiter, geht es nun abwärts in den Heringsgrund.
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Hier dreht man eine Runde durch den Wald und sich einen weitere kleinen Klettersteig, die Starke Stiege. Diese ist leider schwer zu finden, man benötigt schon eine detailierte Karte, da Sie abseits der markierten Wege wieder auf die Affensteinpromenade führt. Der Steig ist eine kleine Risskletterei, entschärft durch ein paar Stahlbügel als Griff und Tritthilfe. Über den Schrammsteigweg kann man nun entspannt wieder Absteigen und gelangt wieder auf die Untere Affensteinpromenade, von der man wieder zum Ausgangspunkt zurück wandert. In der Schenke am Lichtenhainer Wasserfall kann man sich am Ende der Tour nun verdient ein Kühles Blondes Schmecken lassen.
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